Große-Workshops

Monatlich kostenlose Fotografie Workshops.

  • Handout
    • 2015
      • Social Media – September
      • Der Herbst ist da! – Oktober
      • Weihnachtsmarktfotos – November
      • Feuerwerk – Dezember
    • 2016
      • Belichtungszeit – Januar
      • Blende – Februar
      • Blendenreihe/ISO – März
      • Makrofotografie – April
      • Portraits – Mai
      • Brennweite – Juni
      • Street Photography – Juli
      • Belichtungszeit (Wiederholung) – August
      • Sportfotografie – September
      • Bilder aufräumen – Oktober
      • Blitzfotografie – November
      • Weihnachtsmarktfotos – Dezember (Wiederholung 2015)
    • 2017
      • Fotos mit wenig Licht – Januar
      • Lightroom – März
      • Portraits – April (Wiederholung)
      • Mai – Geschichten erzählen
      • Juni – Luftaufnahmen
      • Juli- Schärfentiefe
  • Häufige Fragen
  • Dozent
  • Buchen

Geschichten erzählen

Gute Reportagefotografie schafft es, dass Außenstehende das Fotografierte nachvollziehen können und jeder Bescheid weiß, um was es ging. Es geht darum, einen Sachverhalt in ein Foto zu packen. Wie das geht? Es gibt mehrere Punkt die es zu beachten gibt. Die Reihenfolge soll kein Ranking der „Wichtigkeit“ darstellen.

Brennweite

Die Brennweite, der Zoom, bestimmen die Wirkung des Bildes entscheidend mit. Für viele, gerade Anfänger*innen, ist der Zoom eine Frage der Bequemlichkeit: Ist etwas weit weg, dann zoome ich es groß, statt hinzulaufen und es dann ebenso formatfüllend abbilden zu können. Die Brennweite hat aber eine Bildwirkung. Folgendes GIF zeigt das gut:

Sehr ausführlich bin ich in diesem Handout drauf eingegangen: Brennweite Handout

Stellungspiel

Es ist sehr wichtig, wo man steht um das Motiv einzufangen. Ich zeige Euch mal zwei verschiedene Perspektiven (und es sind auch zwei verschiedene Brennweiten 😉 ) von ein und der selben Situation:

P042816AL-0076

P042816PS-0248

Ich möchte hiermit nicht sagen welches Foto besser ist, sondern nur aufzeigen, dass es eine andere Atmosphäre kreiert. Das zweite Foto zeigt mehr die Sicht eines Mitarbeiters Obamas und das erste Foto ist wie aus der Sicht eines Journalistens. Und und und.

Perspektive

Ob aus der Froschperspektive (also von unten), Augenhöhe oder Vogelperspektive. Die Bilder wirken anders. Wieder ein paar Beispiele:

P070109PS-0335

P062510PS-0443

P011011CK-0044

Bildinhalte

Welche Bildelemente möchte ich drauf nehmen? Die Bilder wirken ganz anders, erzählen eine andere Geschichte, wenn Bilddteile drauf sind oder fehlen. Stelle Dir das folgende Bild ohne die Türen des Helikopters vor. Einfach als Hochkantfoto. Die Geschichte, die Aussage des Bildes wäre 100% anders:

P070111PS-0353

Fazit

Damit die Fotos Geschichten gut erzählen können, muss man sich im Klaren sein, was man da eigentlich fotografiert. Die relevanten Dinge, die aufs Bild müssen oder nicht aufs Bild sollen, muss man im Voraus erfassen können. Dann muss man priorisieren und ein Gespür für die richtige Perspektive, Brennweite etc haben und baaaam fertig ist das coole Foto 🙂 Mit Übung geht da was!

Bilder aufräumen

Dieser Kurs war ein besonderer Kurs, denn diesmal ging es nicht um die Kameratechnik – sondern um die künstlerische Gestaltung.

Das Fotografische Auge ist nicht erlernbar! Falsch! Richtig ist: mind. 90% der Fotografie ist erlernbar.

Also fangen wir mal an mit dem Thema Bilder aufräumen:

Die meisten Amateurfotos erkennt man spielend leicht daran, dass viel unnötiger Kram auf den Fotos sich versteckt. Ein gutes, ikonisches Foto ist aber so gut wie immer schlicht gewesen. Paar Beispiele?

Dieses Foto von Dr. Martin Luther King ist so legendär, weil es die Kernaussage der Situation auf den Punkt bringt: Ein freundlicher, friedlicher, Mann der vor einer unfassbar großen Masse an Menschen steht und vorher eine Rede hielt. Wenn die Rede von ihm „I have a dream“ nicht so bekannt wäre, dann würde das Foto an Wirkung verlieren. Aber so funktioniert es trotzdem: Denn jedem Betrachter des Bildes ist klar, dass er diese Rede gerade gehalten haben muss. Wäre das nicht glasklar, würde man sich fragen, was dieser Mann auf dem Podest gemacht hat.

Aber warum ist das Bild so aufgeräumt?! Eigentlich ist es ja ein großes Gewimmel. Mit dem Wort „aufgeräumt“ meine ich:

Alles was nicht zwingend auf das Bild muss, sollte weg.

Und selbst dieses Bild hat noch Potential zum Aufräumen: Unten rechts das „Ding“, das Podest in der Bildmitte lenkt auch ab. Das Banner links dagegen finde ich klasse, denn es unterstreicht den Charakter des Menschenauflaufes: Protest.

Ein paar weitere Fotos, an denen ich zeigen möchte, dass sie Verbesserungspotential haben und ich aufzeigen möchte, wie das hätte gelöst werden können.

new-years-eve-champagne-party-happy-new-year-picjumbo-com

Rechts: Die Weinflasche. Haltet mal Euren Finger davor und Ihr werdet sehen, es sieht etwas hübscher aus, ohne die Flasche. Sie ist nämlich nicht zwingend nötig um die Bildaussage „Gemütliches Snacken am Abend“ zu unterstreichen. Sie lenkt eher davon ab, weil sie so am Rand versteckt ist. Die Weinflasche zur Seite zu stellen wäre die einfachste Lösung, notfalls die Kamera schwenken oder näher rangehen.

Wenn drauf, dann richtig. Aber keine halben Sachen.

table-is-ready-for-a-party-picjumbo-com

Auf diesem Foto ist ziemlich viel Chaos. Okay. Das ist halt machmal so mit den Motiven.
Was aber etwas schade ist, ist, dass die Frau so ins Weinglas „reinwächst“. Es würde helfen wenn sie etwas weiter links wäre. Notfalls mit der Kamera nach links laufen, ein kleiner Schritt reicht – dann werden wir aber ein neues Problem haben: Die Glaskaraffe wird in den roten Balken des Fensters ragen. Hm… Ihr seht aber, was ich meine.

Mir geht es nicht darum, die Bilder zu kritisieren, sondern aufmerksam zu machen, auf was man achten kann.

Erst wenn Ihr wisst, auf was Ihr schauen könnt bei der Bildgestaltung könnt Ihr sie verbessern.

anschneiden-buerostuhl

Hier nervt natürlich, dass der Bürostuhl unten abgeschnitten ist. Total unnötig. Ganz oder gar nicht…. Man hätte den ja auch stärker anschneiden können (Höhe Stuhllehne), aber doch nicht so halbherzig unten an den Rollen. Das bisschen Platz wäre ja noch da gewesen… Oben etwas Platz wegnehmen und den unten dazu geben (also die Kamera leicht schwenken).

Ich nutze auch sehr gerne Gegenstände die ich in den Vordergrund nehme um Dinge zu verdecken/aufzuräumen.

Beispiel:

mona-und-stephanie-hochzeitsfotograf-grosse_de-376

Hier war eine Menge an Durcheinander im unteren Bildbereich. Damit konnte ich den Hintergrund etwas „aufräumen“.

Diesmal fällt das Handout etwas kurz aus, sorry, aber es gibt gerade seeehr viel zu tun. Bei Fragen: Einfach schreiben! Fionn.Grosse@Gmail.com

Street Photography

Was ist eigentlich „Streetphotography“? Wikipedia erklärt es gut:

Allgemein ist damit eine Fotografie gemeint, die im öffentlichen Raum entsteht, auf Straßen, in Geschäfte oder Cafés hineinblickend, Passantengruppen oder Einzelne herausgreifend, oftmals als Momentaufnahme, aber ebenso essayhafte Abfolge und Milieustudie.

Es geht also um Fotos die das alltägliche Leben festhalten. Diese typischen Schwarz-Weiß Fotos von Leuten auf der Straße wie beispielsweise diese Bilder:

street_photography_fionn_grosse_workshop street_photography_fionn_grosse_workshop_2

Diese Fotos sind in den letzten Jahren sehr beliebt geworden. Durch die digitale Fotografie ist das Ausprobieren und das Schießen der Fotos ohne Angst vor unnötigen Auslösungen möglich. Gerade Anfänger können sich hier austoben.

Was natürlich sofort als Frage auftaucht: Wie sieht es rechtlich aus? Recht am eigenen Bild etc? Hierzu gibt es keine klare Rechtsmeinung. Aber ein paar Worte möchte ich dennoch dazu anmerken: Regeln wie „Ab 7 Personen auf dem Foto ist es egal. Dann darf es online.“ oder „Wenn man jemanden von hinten fotografiert, dann ist das auch okay!“ sind Quatsch. Das deutsche Recht kennt solche Regeln nicht. Es geht vielmehr darum, ob jemand Beiwerk auf einem Foto ist oder ob man jemanden erkennt. Wenn jemand ein markantes Tattoo auf der Wade hat, dann ist es egal ob man das Gesicht erkennt. Es reicht das Tattoo als Erkennungsmerkmal.

Stell Dir vor, Du gehst fremd und jemand fotografiert Dich von hinten und stellt das Foto online oder in einer Galerie aus. Jetzt gehst Du mit Deiner (echten) Beziehung in die Ausstellung und gerätst in Erklärungsnot, weil man Dich am Tattoo zweifelsfrei erkennen kann… Ihr seht schon: Das Recht am eigenen Bild ist etwas komplizierter. Dazu gibt es gaaanz viele Links (1 – 2 – 3)  im Netz und ein Blick in das Gesetz hilft auch ungemein.

Die andere Frage die sich bei dem Thema Street Photography aufdrängt ist: Welche Kameraeinstellungen? Welche Linsen? Welche Kamera?

Am besten ist es, wenn man nicht auffällt und die Personen vor der Kamera gar nicht merken, dass sie fotografiert werden. Eine große Kamera mit einer riesen Linse wie dieser hier, wäre vermutlich etwas auffällig. Mit diesem Setup kann man auf jeden Fall geniale Fotos schießen, müsste dann aber halt noch vorsichtiger fotografieren, noch zurückhaltender um authentische Fotos zu bekommen.

street_photography_workshop_fionn_grosse_freiburg

Mit kleineren Kameras, oder kürzeren Linsen erregt man weniger Aufmerksamkeit, bekommt weniger kritische Fragen gestellt (weil einen alle für einen belanglosen Hobbyfotografen halten).

street_photography_workshop_fionn_grosse_freiburg_kamera

Welche Linsen?

Ich finde, man kann alle möglichen nehmen, von Weitwinkeln bis starken Telelinsen. Der Bildeindruck ist halt immer ein anderer – siehe Handout Brennweite. Sehr beliebt ist aber ein 50mm am Kleinbild („Vollformat“) bzw 35mm am APS-C Crop (Kameras wie Canon 500D, 650D, 70D, Nikon D3200, D5300, Sony Alpha 5000.) Man erkennt APS-C-Kameras gut daran, dass sie mit einem Objektiv ausgeliefert werden, welches entweder mit 16 oder 18mm beginnt und zoomen kann bis ca 50 bis 270mm. Also typische Linsen von APS-C sind 18-55mm, 16-50mm, 18-200mm, 18-270mm, …

Welche Belichtungszeit?

Eher kurze, verschwommene Fotos sind manchmal cool, aber technisch/handwerklich eine Herausforderung. Daher: lieber etwas kürzere Zeiten. Handout Belichtungszeiten

Welche Blende?

Je nachdem welcher Effekt eingesetzt werden soll: Soll der Hintergrund richtig schön unscharf sein, oder lieber alles scharf sein? Hm… Einfach überlegen und richtig einsetzen 😉 Handout Blende

Was gibt es für Tricks und Tipps?

Sucht Euch Aufgaben, dann fällt es einfacher die Motive zu finden. Sprich: Ich möchte jetzt Fotos mit Silhouetten schießen, dann ist es einfacher schöne Silhouetten zu finden, als durch die Stadt zu eiern und hilflos nach tollen Motiven Ausschau zu halten.

street photography silhouette

Bei diesem Foto habe ich es mir vorgenommen und hoffentlich einigermaßen einhalten können 🙂 Auf jeden Fall ist es cool geworden!

Linien, Formen, Geometrien erkennen und daraus dann Bildideen formen. Viele weitere Tipps mit Beispielfotos gibt es hier als PDF: http://www.prokom.ch/foto/dokus/StreetFotografie.pdf

Hier ein ironischer Blick auf die Street Photography: https://visuellegedanken.de/2012-04-04/10-einfache-regeln-fur-echte-streetfotografie/

Sehr gute Tipps gibt es bei PetaPixel – http://petapixel.com/2016/08/06/15-street-photography-techniques-tips/

Kai von Digitalrev (Kamera Online Shop aus Hongkong – daher alles auf Englisch) hat auch einige Tipps parat:

Und auf ARTE lief eine ganze Serie mit kleinen Portraits verschiedener Street Photography Künstlern (sehenswert):

street-photography-arte-workshops-fionn-grosse

http://creative.arte.tv/de/streetphoto

Ein Foto vom Workshopteilnehmer Sven noch:

streetphotography_sven_workshopteilnehmer

Handout – Portraits

Ganz allgemein: Es gibt ungefähr zwei Arten von Portraits.

  • Portraits die den Menschen einfach nur zeigen. Wie ein Passfoto beispielsweise:

portrait

  • Portraits die (noch mehr) den Charakter des Menschen zeigen:

Portraitfotografie Freiburg Workshop

Viele bekannte Fotografen bevorzugen den ersten Stil. Martin Schöller ist sehr bekannt dafür.

Ich persönlich mag den zweiten Stil viel mehr. Der erste langweilt mich sogar. Warum ich das alles schreibe? Weil es zwei ganz unterschiedliche Ansätze sind. Auf den ersten möchte ich weniger eingehen, weil ich mich da wenig auskenne.

Was macht ein Portrait aus?

Portraits können ganz unterschiedlich ausfallen. Interessant finde ich, dass im schreibenden Journalismus ein „Portrait“ viel einfacher zu definieren ist: Eine Kurzbeschreibung des Menschen. Am allerliebsten sind mir auch in der Fotografie Portraits, die den Charakter des Menschen heraus arbeiten.
Wenn man den Menschen nicht nur anhand seines Gesichtes erkennen kann, sondern auch an seiner Präsenz.

Das zweite Foto, finde ich, zeigt das gut. Anhand des Fotos habe ich einen guten Eindruck bekommen, bzw. bilde ich es mir ein, und würde sagen: Ja, das Foto ist typisch für den Mann. Das obere Foto zeigt das weniger. Hier bin ich mir nicht sicher ob der Mann immer so schaut, oder ob er nur wegen der Kamera einen derartigen Blick hat. Der Blick ist an sich schon relativ neutral. Insofern ist das obere Foto eher eine Abbildung der körperlichen „Hülle“ des Mannes.

Welche Technik soll ich nutzen?

Beliebte Frage. In der Portraitfotografie gibt es aber sehr viel Freiheit. Generell kann ich sagen, dass Weitwinkelobjektive etwas problematisch sind, denn diese verzerren Gesichter ziemlich und das ist nicht so schmeichelhaft.

Einmal mit 18mm (also im Weitwinkel) und einmal mit 55mm (leichter Telebereich).
Das erste Foto also „ohne Zoom“ und nah am Model. Das zweite Foto „reingezoomt“, dafür aber paar Schritte zurück gelaufen

Es kann aber auch richtig cool kommen mit dem Weitwinkel:

Pärchenfotografie in Bad Kreuznach von Fionn Große - Liebespärchen

Welche Linse für ein Portrait am besten geeignet ist?

Das ist so nicht eindeutig beantwortbar.
Eine Weitwinkellinse ist für Anfänger aber oft etwas schwerer zu „bedienen“, weil es schnell unschmeichelhaft für die Modelle wird. Linsen ab 50mm sind daher einfacher und gerade für den Einstieg gut.

Welche Blende?

Auch hier gilt: Das ist so nicht eindeutig beantwortbar.
Beliebt sind Fotos mit unscharfem Hintergrund und Vordergrund. Dazu braucht es große Blenden (kleine Zahl): Blende 1:1,8 oder Blende 1:2,8 ist beliebt.

Blende: 1:2.0 mit einem 135mm

Pärchenfotografie von Fionn Große im Seepark mit einem Ehepaar beim Flückigersee

Aber auch Blende 1:8 und Weitwinkel können cool sein:

Pärchenfotografie von Fionn Große im Seepark mit einem Ehepaar beim Flückigersee

Verschlusszeit?

Ja, meistens sind unverwackelte Fotos gewünscht. Daher einfach eine kurze Verschlusszeit wählen.
Faustregel: das doppelte der Brennweite in den Bruch nehmen. Sprich bei 50mm Brennweite eine 100tel Sekunde an Belichtung wählen.
Wenn man ruhig hält, sollte das reichen. Aber lieber kürzer 😉 Ich habe meist mind. eine 320tel Sekunde.

Aber auch „verwackelte“ Fotos können eine eigene Ästhetik haben:

Bewegungsunschärfe

Locationwahl

In den allermeisten Fällen ist es cooler in den Schatten zu gehen, als in die Sonne. Denn in der Sonne kann man fast nur Fotos mit geschlossenen Augen machen, ansonsten sehen sie so zugekneift aus. Im Schatten ist die Ausleuchtung zudem freundlicher, weicher. Ich gehe daher fast immer in den Schatten.

Ein Foto in der prallen Sonne, welches funktioniert hat:

Pärchenfotografie von einem Liebespärchen in Freiburger Dietenbachgelände mit Fionn Große

Und eines im Schatten:
Pärchenfotografie von einem Liebespärchen in Freiburger Dietenbachgelände mit Fionn Große

Wie bestimmt gut sichtbar ist: Die Ausleuchtung im Gesicht ist relativ gleichmäßig und ohne harte Schatten.

Desweiteren suche ich mir die Locations noch nach Sinn und Zweck des Portraits aus.

Ein Bewerbungsfoto werde ich nicht in einer Industrieanlage schießen, ein Rapper-Foto schon eher. Ein Pärchenfoto eher im Grünen etc.

Vor Ort achte ich insbesondere auf den Hintergrund, sodass dieser ruhig und „aufgeräumt“ wirkt. Das hat den Vorteil, dass das Portrait hervorsticht und nicht durch den Hintergrund abgelenkt wird.

Gerne nehme ich auch Pflanzen in den Vorgrund mit auf. Das lockert und rahmt das Foto:

Pärchenfotografie von einem Liebespärchen im Fritz-Ginter-Park mit Fionn Große

Kommunikation mit dem Model?

Meine Philosophie ist hier eindeutig: Nehmt dem Model vor der Kamera alle Aufregung und Verantwortung. Soweit wie möglich. Ich versuche eine so aufgelockerte Stimmung wie irgendwie möglich zu schaffen. Dann bleibt das Model natürlich.

Bildkomposition

Probiert ruhig mal mutig die Modelle nicht-bildfüllend abzubilden. Beispielsweise so:

Fotos auf dem Birkenkopf bzw Scherbelino Monte mit einem Liebespärchen aus Stuttgart

An diesem Bild sieht man auch gut: ein aufgeräumtes Foto bringt Ruhe und Fokus auf das Paar. Mehr als Blätter und Himmel sind nicht zu sehen. Mehr braucht es auch nicht wirklich. Aufgeräumte Fotos wirken oft zeitlos.

Oder so:

Im Karlsruher Günther Klotzpark fotografiert Fionn Große ein Pärchen - Pärchenfotografie

Fotos vom Workshop:

Foto: Anna
Foto: Anna
Foto: Anna
Ich, Fionn Große beim Erklären | Foto: Anna
Foto: Anna
Foto: Anna
Wie es aussieht, wenn man Model für den Workshop steht
Wie es aussieht, wenn man Model für den Workshop steht
Hier wird ein Blatt als Vordergrund/Einrahmung festgehalten
Hier wird ein Baum-Blatt als Vordergrund/Einrahmung festgehalten
Weitwinkelportrait mit dem Handy
Weitwinkelportrait mit dem Handy
Foto: Michelle
Foto: Michelle
Foto: Markus
Foto: Markus
Foto: Markus
Foto: Markus

Blende

Die Blende ist das Loch im Objektiv, welches das Licht reinlässt:

blende

Im Vorspann der James Bond Filme ist eine Großaufnahme einer Blende zu sehen.

Damit die Kamera ein Foto machen kann, braucht sie Licht.
Dieses Licht bekommt sie entweder über die Zeit (lässt die Kamera lange genug die „Türen offen“, kommt irgendwann auch genügend Licht rein. Stichwort: Belichtungszeit) oder über ein großes Loch im Objektiv – der Blende. Ist die Blende sehr klein, so muss die Kamera das Licht länger reinlassen. Ist die Blende groß, kommt das Licht ganz locker flockig durch und die Kamera kann kürzere Belichtungszeiten nutzen (und damit sinkt die Verwacklungsgefahr).

Die Größe der Blende gibt man in einem Bruch an.

Brüche haben die Eigenschaft, dass große Werte unter dem Bruchstrich einen kleinen Bruch verursachen. Dadurch ergibt sich die Irritation, dass die Blende 1/22 eine sehr kleine Blende und die Blende 1/2 eine sehr große Blende ist.

Aber nicht nur die Menge des Lichtes wird durch die Blende mitbestimmt, sondern auch andere optische Eigenschaften wie die Schärfentiefe.
Hier unten sind zwei Fotos. Das linke Fotos ist mit Blende 1/16 und das rechte Foto mit 1/2,0 fotografiert.

Fotos mit großer Blende haben also einen kleineren Bereich im Foto, der scharf ist.

Fotos mit kleiner Blende sind tendenziell von vorne bis hinten scharf.

Blende Schärfentiefe

Bei Gruppenfotos muss man also aufpassen, dass man nicht zu große Blenden wählt, sonst endet es so:

Gruppenfoto Blende

Landschaftsaufnahmen bzw. Aufnahmen mit einer großen Tiefe (auf denen alles scharf sein soll) benötigen also eine kleine Blende wie 1/8 – 1/22:

Kleine Blende beim Landschaftsfoto

Jede Situation hat ihre eigene Blende!

Doch welche Blendenwerte sind typisch?

Hier ein paar Beispiele:

  • Portraitfotografie: große bis mittelgroße Blende
  • Landschaftsfotografie: kleine Blende
  • Sportfotografie: möglichst große Blende (wegen der extrem kurzen Belichtungszeit)
  • Gruppenfotos: mittelgroße Blende
  • Architekturfotografie: mittelgroße bis kleine Blende
  • Ohne Stativ und dunkel: große Blende

Große Blende = Teuer?

Objektive mit einer hohen Lichtstärke, also der Möglichkeit eine große Blende einzustel-
len, sind sehr oft mit einer größeren Investition verbunden.

Zudem gibt es Zoomobjektive, bis auf gaaaaanz wenige Ausnahmen, nicht mit einer größeren, in allen Zoomstufen durchgängigen, Blende als f 1/2,8. Richtig lichtstarke Objektive sind keine Zoomobjektive sondern Festbrennweiten: hier werden die Füße zum Zoom. Möchte man näher ran, muss man zum Motiv laufen.

Die Vorteile der Festbrennweiten sind aber auch nicht von der Hand zu weisen:

manchmal richtig günstig, die Optik ist qualitativ fast immer absolute spitze, oft sehr leicht und jetzt kommt es: sie kommen meist mit einer unglaublichen Lichtstärke daher. Blendenwerte zwischen 1/1,2 und 1/2,8 gibt es fast ausschließlich als Festbrennweite.

Das vermutlich beliebteste lichtstarke Objektiv ist das 50mm 1/1,8. Jeder Spiegelre-
flexkamerahersteller hat es in seinem Angebot für einen Preis unter 200€.

Ein 35mm/30mm 1/1,8 oder 1/1,4 ist auch sehr interessant von der Brennweite und der Lichtstärke. Hier variieren die Angebote und Preise der Hersteller aber deutlich.

Möchte man die Blende an der Kamera vorgeben um beispielsweise die Schärfentiefe zu beeinflussen, so geht das meist über das Modirad neben dem Sucherkasten. Die Kürzel A bzw. Av* stehen hier für die Blendepriorität: die Blende wird eingestellt und die Zeit automatisch von der Kamera gewählt. Über das Kürzel M kann man neben dem Blendenwert auch die Verschlusszeit einstellen und hat damit die volle Kontrolle. *A für Aperturepriority und Av für Aperture value aus dem Englischen.

Im Workshop haben wir besprochen wie viel Spielraum ein Objektiv mit der Blende 1/1,8 vs. ein Objektiv mit der Blende 1/5,6 bei 50mm hat. Das sind rund 3 Blenden Unterschied.
Also gleich groß wie der Unterschied ISO 800 vs. 6400. Das heißt, hat man ein Objektiv mit der Blende 1/1,8 und kann man mit ISO 800 ein Foto machen. Hat das Objektiv aber nur eine Blende von 1/5,6 bräuchte man ISO 6400 für das Foto. Aber auf all das, gehe ich im März näher ein und schreibe dazu ein Handout.

Fazit: Dieses Belichtungsdreieck mit Blende, ISO und Belichtungszeit ist kompliziert (auf den ersten Blick) und ist nicht einfach. Ich selber habe rund 4-6 Monate gebraucht um es zu verstehen.

  • 1
  • 2
  • Nächste Seite »
  • Facebook
  • E-Mail
  • WhatsApp
  • Datenschutz
  • nach oben
Fionn Große | Ausschließlich Anschrift, dort wohne ich nicht: Fionn Große, c/o SPD Regionalzentrum Südbaden, Merzhauser Str. 4, 79100 Freiburg | fionn.grosse@gmail.com | +491639681901

Große-Bewerbungsfotos.de | Große-Hochzeiten.de | Fionn-Gorilla.de | Liebe-in-Deutschland.de | Christian-Streich.de