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Geschichten erzählen

Gute Reportagefotografie schafft es, dass Außenstehende das Fotografierte nachvollziehen können und jeder Bescheid weiß, um was es ging. Es geht darum, einen Sachverhalt in ein Foto zu packen. Wie das geht? Es gibt mehrere Punkt die es zu beachten gibt. Die Reihenfolge soll kein Ranking der „Wichtigkeit“ darstellen.

Brennweite

Die Brennweite, der Zoom, bestimmen die Wirkung des Bildes entscheidend mit. Für viele, gerade Anfänger*innen, ist der Zoom eine Frage der Bequemlichkeit: Ist etwas weit weg, dann zoome ich es groß, statt hinzulaufen und es dann ebenso formatfüllend abbilden zu können. Die Brennweite hat aber eine Bildwirkung. Folgendes GIF zeigt das gut:

Sehr ausführlich bin ich in diesem Handout drauf eingegangen: Brennweite Handout

Stellungspiel

Es ist sehr wichtig, wo man steht um das Motiv einzufangen. Ich zeige Euch mal zwei verschiedene Perspektiven (und es sind auch zwei verschiedene Brennweiten 😉 ) von ein und der selben Situation:

P042816AL-0076

P042816PS-0248

Ich möchte hiermit nicht sagen welches Foto besser ist, sondern nur aufzeigen, dass es eine andere Atmosphäre kreiert. Das zweite Foto zeigt mehr die Sicht eines Mitarbeiters Obamas und das erste Foto ist wie aus der Sicht eines Journalistens. Und und und.

Perspektive

Ob aus der Froschperspektive (also von unten), Augenhöhe oder Vogelperspektive. Die Bilder wirken anders. Wieder ein paar Beispiele:

P070109PS-0335

P062510PS-0443

P011011CK-0044

Bildinhalte

Welche Bildelemente möchte ich drauf nehmen? Die Bilder wirken ganz anders, erzählen eine andere Geschichte, wenn Bilddteile drauf sind oder fehlen. Stelle Dir das folgende Bild ohne die Türen des Helikopters vor. Einfach als Hochkantfoto. Die Geschichte, die Aussage des Bildes wäre 100% anders:

P070111PS-0353

Fazit

Damit die Fotos Geschichten gut erzählen können, muss man sich im Klaren sein, was man da eigentlich fotografiert. Die relevanten Dinge, die aufs Bild müssen oder nicht aufs Bild sollen, muss man im Voraus erfassen können. Dann muss man priorisieren und ein Gespür für die richtige Perspektive, Brennweite etc haben und baaaam fertig ist das coole Foto 🙂 Mit Übung geht da was!

Handout – Brennweite

„Zoomen“ ist für viele nur eine Bequemlichkeit: Ist das Motiv weit weg, kann ich es „ranzoomen“.

Naja, für mich als Fotografen jetzt nicht wirklich die „richtige“ Herangehensweise.
„Zoomen“ ist für mich viel mehr Gestaltungsmittel. Vorher aber ein paar allgemeine Worte:

Der Begriff „Zoom“ kommt von einer Objektiv-Technik die es noch gar nicht so lange gibt. Früher waren Objektive immer Festbrennweiten.

Eine Festbrennweite kann nicht zoomen, sondern hat einen fixen Bildwinkel. Möchte man mehr drauf haben, muss man sich vom Motiv weiter weg entfernen und andersrum. Dann kamen die Hersteller der Kameras auf die Idee mehrere Brennweiten in ein Objektiv zu bauen, damit man zwischen den Brennweiten ohne Linsen-Wechsel „zoomen“ kann. Sehr praktische Erfindung. So hatte man plötzlich mehrere Linsen in einer einzigen Linse vereint.

Die unterschiedlichen Brennweiten haben aber auch eine andere Bildwirkung. Sie sind also mehr als ein bloßer Bildauschnitts-veränderer.

Der Unterschied im Schnellverfahren:

Hier wurde der Kopf immer gleich groß gehalten, aber der Abstand mit zunehmender Brennweite auch zunehmend verändert.
Bei 16mm stand die Fotograf*in direkt davor dem jungen Mensch, bei 200mm ziemlich weit weg. Vielleicht 3 Meter weit.

Die Brennweiten werden grob in drei Gruppen unterteilt*:

  • Weitwinkel-Brennweite (bis 35mm)
  • Normal-Brennweite (zwischen 35mm und 70mm)
  • Tele-Brennweite (ab 70mm)

*Angaben beziehen sich auf APS-C Sensoren der Einsteigerkameras wie der Nikon D5300, D3200, Canon 650D, Sony Alpha 65, Sony A6000. Für Vollformat/Kleinbildkamerasensoren einfach die Zahlen durch 1,5 teilen. Und die Grenzbereiche sind für manche Fotograf*innen etwas anders: Manche sehen ein 30mm schon nicht mehr als Weitwinkel an, manche finden, dass der Tele-Bereich erst ab 100mm anfängt. Die Zahlen sind also eher Anhaltspunkte.

Im Workshop war mir wichtig, dass Ihr ab sofort darauf achtet welche Brennweite Ihr nutzt. Bewusst die Bildwirkung der Linse einsetzen. Nicht einfach aus Bequemlichkeit „zoomen“ und fertig.

Ein englisches Video zeigt nochmal gut, welchen Einfluss die Brennweite auf das Bild hat (man muss nicht wirklich verstehen was gesagt wird, es ist fast schon selbsterklärend):

Vom großen Beschützer der „Hütte“, zum kleinen unbedeutenden Beiwerk vor dem Haus: Der Hund bekommt jeweils eine andere Rolle. Alleine die Brennweite schafft es, die Rolle zu bestimmen.

Eine kleine Brennweite vergrößert optisch den Vordergrund und lässt eine große Tiefe im Bild entstehen. Eine große Brennweite drückt das Foto platt und lässt den Hintergrund und den Vordergrund aufeinander kleben.

landschaftsfoto_brennweite_tele
Hier wirkt es so, als wären die Bergketten nur 1-2m von einander entfernt. In Wirklichkeit sind es viele Kilometer. Dieser Effekt ist für die Telebrennweiten typisch.
landschaftsfoto_brennweite_weitwinkel
Hier kann man gut die Distanzen erkennen. Die hinteren Berg“hügel“ sind gut bestimmt 200-300m entfernt. Diese Aufnahme ist mit einem „sanften“ Weitwinkel gemacht. Kein krasses Weitwinkel, welches die Distanzen übertrieben darstellt, aber auch keine Normalbrennweite die wiederum die Distanzen leicht „drückt“.

Desweiteren kann zur Brennweite gesagt werden:

  • Umso länger die Brennweite, umso kürzere Verschlusszeit ist nötig. Das ist wie beim Eierlaufen: Umso länger der Löffel ist, umso wackeliger wird die Angelegenheit.
  • Festbrennweiten sind meist leichter und hin und wieder günstiger. Aber so gut wie immer lichtstärker. Der Mythos dass Festbrennweiten eine bessere Qualität haben, kann aber nicht bestätigt werden. Es gibt durchaus Zoom-Linsen die dermaßen knackscharf sind, dass sie Festbrennweiten auch übertrumpfen (siehe Sigma 18-35mm f1,8 und Nikon 70-200mm f4 VR).
  • Umso mehr Brennweite, desto kleiner der Bereich im Bild der scharf wird. Mit einem Weitwinkel ist es kein Problem von vorne bis hinten alles scharf zu bekommen, mit einem Teleobjektiv muss man schon kräftig die Blende schließen.

Welchen Eindruck machen Weitwinkellinsen?

Weitwinkellinsen vermitteln eine Nähe zum Geschehen. Der Betrachter ist mittendrin in der Szenerie. Ganz nah dran:

Hier wird ein Blatt als Vordergrund/Einrahmung festgehalten

Die Normalbrennweite vermittelt einen „nahen“ Eindruck, aber ist nicht so aufdringlich:

Jannis_Grosse_fuer_Grosse-Workshops_de-1485

Die Telelinse vermittelt einen Eindruck des „Beobachters“ aus der Ferne:

Fionn Große Workshop

Diesen Umstand nutze ich. Gerade auf Hochzeitsfeiern muss ich mir um diesen Umstand bewusst sein. Beim ersten Kuss beispielweise möchte ich nicht so nah, so intim, wirken und nutze daher die Telelinse. Eine Weitwinkelbrennweite würde diese Ruhe, diesen intimen Moment irgendwie „eklig-respektlos-nahe“ wirken lassen.

Fotos vom Schminken sollen unmittelbar, nah dran und „mittendrin“ wirken – aber so ganz nah eklig ins Gesicht möchte ich auch nicht. Daher wähle ich hier leichte Telelinsen für die Detailaufnahmen und für die normalen Aufnahmen schwache Weitwinkel bzw. Normalbrennweiten.

Hochzeitsfoto Schminken

„Hochzeitstorten anschneiden“-Fotos sind dagegen beste Beispiele für Weitwinkelaufnahmen. Hier „geschieht“ etwas, hier gibt es eine „Reportage“ und es ist kein intimer Moment. Daher: Weitwinkel. Bildeindruck: Woah. Ganz nah dabei. Direkt in der Situation. So war es.

Maren und Ivars und ihre Hochzeitstorte steht in Flammen.

Typische Verwendungszwecke von Objektiven:

  • Weitwinkelbrennweite:
    • Reportage
    • Portraits (Musiker wie Rocker, Rapper oder auch Pärchenfotos)
    • Hintertorkamera im Fußball
    • Gruppenfotos
    • Wenn Räume oder Plätze möglichst groß dargestellt werden sollen
  • Normalbrennweite
    • Reportage, wenn die Gesichter nicht so verzerrt werden sollen (siehe oben die Brennweiten im Schnelldurchlauf)
    • Portraits
    • Alltagsverwendung
  • Telebrennweite
    • Wenn man nicht näher ans Motiv kann (im Sport, der Naturfotografie (Löwen sind keine typischen Weitwinkelmotive 😀 ), etc)
    • Portraits
    • Wenn eine Gemütlichkeit dargestellt werden soll. Telelinsen machen Räume kleiner und damit kuscheliger.
    • Naturfotografie
    • Vögelfotografie
    • Beobachterposition (bei Hochzeiten will ich nicht zu aufdringlich sein)
Weitwinkelaufnahme
Weitwinkelaufnahme
Telebrennweite Fotografie
Hier wirkt das Paar unbeobachtet und ganz für sich. Intim, privat. Die Telelinse gibt diesen weit entfernten und beobachtenden Eindruck. Die unscharfen Blätter im Vordergrund unterstreichen diesen „Beobachter“-Eindruck.

Fazit: Wenn Ihr Eure Fotografie verbessern wollt, dann probiert mal Festbrennweiten aus, denn diese schulen das Auge ungemein. Einfach mal eine Woche lang nur mit einem Objektiv bzw einer Brennweite Eures Zooms fotografieren und Ihr werdet merken, dass es viel Arbeit ist, ein gutes Foto zu machen. Aber auch Euch besser macht.

Fotos vom Workshop von Anna:

workshop fotografie fionn grosse brennweite (1) workshop fotografie fionn grosse brennweite (2) workshop fotografie fionn grosse brennweite (3) workshop fotografie fionn grosse brennweite (4)

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