Die Makrofotografie versucht die kleinen Dinge groß zu fotografieren.
Eheringe, Insekten, Blumen etc. sind beliebte Motive.
Foto: Jannis Große
Dazu gibt es bestimmte Objektive oder Zubehör (Nahlinse etc.). Viele Objektive sind als „Macro“ bezeichnet (gerade das 70-300mm wird oft so betitelt), dabei haben diese Objektive nur einen Abbildungsmaßstab zwischen 1:3 und 1:5 – was nicht wirklich makrofähig ist. Ein 1:1 Abbildungsmaßstab bedeutet, dass Objekte mit 24mm bzw 36mm formatfüllend abgebildet werden können. Eine Biene könnte also das ganze Bild füllen. Mit einem 70-300mm könnte sie nur zwischen 1/3 bis 1/5 des Bildes füllen.
So viel zur Technik. Mehr möchte ich hier gar nicht dazu schreiben. Die Automatikprogramme können das nämlich wunderbar.
Viel wichtiger ist es für mich, dass die Fotos nicht flach wirken. Das verhindere ich, indem ich im Hintergrund etwas platziere oder das Motiv so stelle, dass der Hintergrund interessant ist (z.B. die Eheringe auf eine Mauer stellen, sodass die Kirche im Hintergrund sichtbar ist). Oder ich gucke, dass im Vordergrund etwas unscharf platziert ist, um etwas mehr Tiefe ins Foto zu bekommen.
Dieses Foto vom Teilnehmer Peter zeigt gut, was ich meine: Nicht nur der schönen Blume im Vordergrund die Aufmerksamkeit schenken, sondern auch dem Hintergrund.
Gerade in der Makrofotografie ist es wichtig (also für mich), dass das Foto aufgeräumt ist und nur das zeigt, was zur Bildwirkung beiträgt und nicht irgendwelcher unnötiger Kram im Bild ist. Das kann man meist verhindern, indem man die Kamera so lange bewegt bis der Hintergrund nur noch Sinnvolles zeigt.
An diesem Foto von Markus sieht man gleich zwei Sachen gut: Er hat den störenden Hintergrund (Straße) durch eine „Froschperspektive“ ausgeblendet und das Bild dadurch extrem aufgeräumt. Zweite Sache: Makrofotografie benötigt nicht zwingend einen Abbildungsmaßstab einer teuren Makrolinse. Dieses Foto ist mit einem normalen Teleobjektiv aufgenommen.
Achja, und wer keine Makrolinse hat, kann seine normale Linse abmontieren, und falsch herum dran halten (im manuellen Modus). Es gibt sogar „professionelle“ Umkehrringe die dabei helfen. Ist alles etwas günstiger und bringt einen netten Einstieg, aber ist in der Handhabung etwas schwieriger. Wie genau das geht wird hier auf englisch prima erklärt: Photorumours.com
Foto: Jannis Große | Hier auf dem Foto halte ich die Linse „falsch“ herum für die Makrofotos.
So sieht dann ein Foto beispielsweise aus:
Beide Fotos: Jannis Große | oben das Ergebnis und unten wieder ein Foto von jemanden, der die Linse „falsch herum einsetzte“.
Dieser Kurs wurde übrigens von fudder.de angekündigt und ist deshalb aus allen Nähten geplatzt 🙂 War witzig und eine neue Erfahrung. Würde mich freuen, wenn einige der Teilnehmer*innen wieder kämen!
Danke Jannis Große für die vielen Fotos!
Hier sind weitere Fotos vom Kurs:
Ergebnisse der Teilnehmer*innen:
Peter:
Fotos von Markus: